Indie Travel Guide City: London
Was soll ein Reiseführer? Klar: den Reisenden führen, durch sein Reiseziel, zu möglichst viel Freude, Genuss und Erkenntnis. Tipps von einheimischen oder wenigstens ortskundigen Prominenten haben den Vorteil, dass die sich einerseits abseits der üblichen Touritrampelpfade auskennen (sollten) und andererseits dem Reisenden das Gefühl vermitteln, sozusagen mimetisch Teil der „Szene“ zu werden. Die Tipps sollten aber ein Mindestmaß an Originalität haben, was in den Bänden dieser Reihe („Berlin“ ist gleichzeitig erschienen, weitere dürften folgen) leider die Ausnahme ist.
Vor allem aber erhofft man amüsante, „exklusive“ Anekdoten und Geschichten, aber da hofft man vergeblich: „Wir haben ein Baby, und als wir im Pub ankamen, stand bereits ein Hochstuhl an unserem Tisch, auf dem sogar ein Plastikball lag, mit dem unser Baby spielen konnte“, berichtet Bloc-Party-Bassist Gordon Moakes und markiert damit die Obergrenze des Unterhaltungswerts, der sich ansonsten auf Enthüllungen wie „Barnet ist ein bisschen begrünt“ Babyshambles-Trommler Adam Fieck) beschränkt. Und dass z. B. das legendäre Rock’n’Roll-Hotel Columbia gar nicht vorkommt, sagt etwas, wenn auch nicht alles, über Relevanz und Nutzwert.
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