The Scaramanga Six – Songs Of Prey :: VÖ: 21.1.

Wem Pathos gar nicht pompös genug sein kann, der ist genau richtig bei The Scaramanga Six. Das Quartett aus Leeds wechselt auf SONGS OF PREV schamlos zwischen scheinbar unvereinbaren Extremen: Das geht vom operettenhaftem Hair-Metal von „You Should Have Killed Me“ bis hin zum ohrenbetäubenden Noise-Rock von „By-Product“. „Another Coward“ scheint aus einer Rockoper am Broadway entlaufen zu sein, mit „Sophia In Blue“ machen The Scaramanga Six einen Ausflug ins Cabaret, und „Groom Of The Stool“ könnte auch von den Melvins stammen.

Musikalisch mag die Band um die beiden Zwillinge Paul und Steven Morricone zwischen Queen und Slipknot stehen, verglichen wurde sie bislang aber eher mit Fugazi, allerdings vor allem deshalb, weil sie mit ihrem eigenem Label Wrath ähnlich strikt dem Indie-Fundamentalismus huldigt. Den Hardcorepunk der Washingtoner Veganer allerdings handeln Sacaramanga Six mal eben so in ein, zwei Takten ab, bevor sie sich wieder komplexeren Klischees, Bombast und Prunksucht, Wahnsinn und Völlerei zuwenden und dabei jederzeit als Karikatur ihrer selbst zu enden drohen. Denn das Album SONGS OF PREY ist mindestens so verschnörkelt wie der Kölner Dom, über weite Strecken auch ähnlich aufgeblasen und im Großen und Ganzen ziemlich großartig.

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