Rihanna

Rated R

Def Jam/Universal

Aus dem Mädchen mit dem sonnigen Gemüt ist eine R'n'B-Frau mit Erwachsenenproblemen geworden.

Im Winter neigen alle zur Besinnlichkeit und zur Vergebung. Nur Rihanna hat andere Sorgen. Verständlich, sie hat ja auch nicht das beste Jahr hinter sich. Nach ihrem öffentlich gewordenen Beziehungsstreit geht die karibische Schönheit jetzt ebenso öffentlich zur Aufarbeitung des Vorfalls über.

Schon das Albumcover steckt voller Symbolik. Die Art und Weise, wie sie die Hand über das lädierte Auge legt, darf man als Gruß an den Ex-Lover verstehen (der übrigens selbst gerade die Chuzpe hatte, ein Album zu veröffentlichen). In den Songs spricht sie den Schläger konkret an („I may be dumb, but I’m not stupid in love“), gelegentlich gängelt sie ihn mit derber Gossensprache. Deshalb spürt man eine Intensität, die man dieser Sängerin nicht zugetraut hätte.

Nur ist man sich nicht sicher, ob das Mehr an Rauheit auch zu Rihanna passt. Mit der frischen und kecken Art auf dem Vorgänger GOOD GIRL GONE BAD war sie besser unterwegs. In „Rude Boy“ steckt noch einiges von der alten Ausgelassenheit, aber sonst quält sich die Dame zu hartnäckig durch einen Parcours der Pein. Wir wünschen baldige Besserung.

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