Pylon – Chomp More
In den 80er Jahren galt die Heimatstadt von Pylon, Athens, Georgia, als „Pop-Phänomen“. Aus der 100.000-Einwohner-Provinzstadt kamen Bands wie R.E.M., The B-52s, Indigo Girls und hunderte andere, die damals als Definition für „Indie“ galten. Der disco-rhythmisch verschlungene Post-Punk/New Wave der vier Kunststudentinnen, die in ihrer ersten (und wichtigsten) Phase von 1978 bis 1983 aktiv waren, erinnert an die Musik der Talking Heads, deren Ruhm sie niemals erreicht haben. Claim to fame für die „beste Rock ’n ‚Roll-Band Amerikas“ (Ex-R.E.M.-Schlagzeuger Bill Berry): R.E.M. trugen mit ihrer Coverversion von „Crazy“ die Musik von Pylon in ein paar hundertausend Haushalte; die Band war Bestandteil der semi-legendären Filmdokumentation „Athens GA -— Inside Out“. Es ist James Murphy (LCD Soundsystem, DFA) zu verdanken, dass die Musik von Pylon der Vergessenheit entrissen wird.
Ende 2007 veröffentlichte Murphy das Pylon-Debüt GYRATE (1980) als GYRATE PLUS auf DFA zum ersten Mal auf CD, jetzt folgt das zweite Album CHOMP (1983) als CHOMP MORE. Die Musik Pylons erinnert vom Ambiente her an Televison, von der rhythmischen Vertracktheit an Gang Of Four und erreicht damit wieder einmal jene Art der temporären „Zeitlosigkeit“, die sich daraus ergibt, dass ihre Bestandteile in hochaktueller, zeitgenössischer Musik zu etwas Neuem collagiert werden. CHOMP zum ersten Mal auf CD. Vier Bonustracks.
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