The Barracudas – Mean Time / Endeavour To Persevere
Vor vier Jahren erinnerte man sich ihrer zum ersten Mal mit einer CD-Wiederveröffentlichung. DROP OUT war einst das Debütalbum der Kultband. Eine Sammlung von Lobliedern auf den Überschwang der Jugend, versetzt mit dem Schwung des Punk und Frohsinn des Surfpop. Mit dieser Mischung standen The Barracudas im Jahr 1981 allein auf weiter Flur. Die Lust auf „Summer Fun“ war unter den Bedingungen des düsteren und politisierten Post-Punk nicht in großem Stil vermittelbar. Deshalb änderte sich der Sound der Band auch bald. Dick Dale hatte als Vorbild ausgedient, nun wandten sich Sänger Jeremy Gluck und Robin Wills einem „erwachseneren“ Sound zu.
MEAN TIME enthält mit der Version des Brogues-Oldies „I Ain’t No Miracle Worker“ zwar noch einen Klassiker des Sturm und Drang, aber mit „Grammar Of Misery“, „Middle Class Blues“ und „When I’m Gone“ kehrten The Barracudas eine von Schmerz gezeichnete und dabei jederzeit kämpferische Seite nach außen. Gleichzeitig gewann der Einfluss der Rickenbacker-Gitarre und damit auch der Byrds an Bedeutung in ihrer Musik.
Mit ENDEAVOUR TO PERSEVERE erweiterten The Barracudas die Palette der Ausdrucksmöglichkeiten um eine Folknote. Die Originalkompositionen von Jeremy Gluck und Robin Wills überzeugten nach wie vor, aber sie mussten sich zunehmend bei anderen Musikern (unter anderem den Everly Brothers) bedienen, um das Werk zu füllen. Das Interesse daran war in Großritannien damals nur gering, beide Alben erschienen ursprünglich in Frankreich. Auch in Deutschland gab es eine Gemeinde von beinharten Fans, die sich nun über die Neuauflage inklusive zusätzlicher Demoaufnahmen und Linernotes freuen dürfen.
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