The Shaky Hands – Let lt Die
LET IT DIE ist mehr Allman Brothers als The Shaky Hands, allerdings die Allman Brothers auf einem ziemlich dunklen Trip. Das Cover: ein Grabstein in schwarzweiß; die elf Songs auf dem neuen Album der Band aus Portland, Oregon, sind Sattmacher aus den Rockrezeptbüchern der gar nicht einmal so goldenen 70er Jahre. Hin und wieder schimmert auch ein Stück Souldrama durch. Das musste vorab notiert werden, weil die Shaky Hands vor genau zwei Jahren mit einem sommersonnigen, vom Folk durchzogenen Album debütierten, auf dem die Gitarren noch scheppern durften, als wären ihre Besitzer nie aus den Garagen ihrer Jugend herausgekommen.
War THE SHAKY HANDS ein nervöses, charmantes Schrabbelwerk, scharen sich die vier Männer zwei Veröffentlichungen später um den Altar des Classic Rock. Das mag dem umfänglichen Touren und Aufs-Pedal-Treten geschuldet sein, es klingt aber viel mehr noch wie eine Absage an die polyrhythmisch durchdachte Popsinfonie, die aktuell einen Siegeszug durch die gesammelten Indie-Republiken antritt: Es geht auch ohne Layer, Kinder! Nick Delffs‘ abgerissene Soulstimme wirkt in diesem gut geerdeten Programm wie ein Verstärker für das große Beben, das The Shaky Hands zu initiieren wissen. Vielleicht, so wird man jetzt kritteln dürfen, ist das der Anfang vom Ende eines Weges, der auch nur zu den Killers oder zu den Kings Of Leon führt. Mag sein, genauso gut ist es aber auch möglich, dass Delffs und seine Kollegen den Kater spüren werden, der auf jede lange Rocknacht folgt.
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