Dead Man’s Bones – Dead Man’s Bones
Man stelle sich vor, eine Laune des Schicksals hätte Lee Hazlewood zum Leiter einer Kindertagesstätte befördert, in der die Flaming Lips für die musikalische Früherziehung verantwortlich sind. Das alljährliche Weihnachtskonzert würde sich wohl ungefähr so anhören wie das Debütalbum von Dead Man’s Bones. Tatsächlich hatte das Duo aus Zach Shields und dem bislang vor allem als Schauspieler reüssierenden Ryan Gosling („Half Nelson“) ein Halloween-inspiriertes Theaterstück über traurige Geister, verliebte Werwölfe und melancholische Zombies geplant, dann aber vor den Kosten kapituliert.
Übriggeblieben ist immerhin diese Sammlung pittoresker Songs aus quietschigen Keyboardtönen, verwunschener Lagerfeuergitarre und kindgerechten Melodien, deren Backgroundgesänge auch noch der Kinderchor des Silverlake Conservatory Of Music intoniert. Die charmante Amateurhaftigkeit des Unternehmens wird dadurch verstärkt, dass die Aufnahmen grundsätzlich nach höchstens drei Takes im Kasten sein mussten und Shields und Gosling alle Instrumente selbst spielen, sogar die, die sie nicht beherrschen. Das Ergebnis ist so naiv wie abgebrüht, zugleich gruselig und kindisch, ziemlich seltsam und vor allem unglaublich herzerwärmend.
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