Built To Spill – There Is No Enemy
Sprechen wir es doch einfach aus: Built To Spill waren in der Pflicht, mal wieder was Handfestes zu liefern, ein Zeichen der Relevanz und Existenzberechtigung, ein Album, auf dem die Songs sitzen und auf dem sich Doug Mansch nicht sinnlos in Solomätzchen an der Gitarre verirrt. Der Song „Hindsight“ ist gleich ein Statement. Zwar fällt es hier wieder verdammt schwer, nicht an Neil Young zu denken, aber wie sich die Band von der raffinierten ersten Zeile („Hindsight’s given me too much memory“) bis hin zur Melodie hoch hangelt, ist aller Ehren wert. Die erste Belastungsprobe steht bei „Good Ol‘ Boredom“ bevor, da wollen die Musiker aus Idaho zum ersten Mal über die Sechs-Minuten-Marke. Aber sie tun es, ohne die Zügel schleifen zu lassen. Der Rhythmus nimmt Fahrt auf, Reverbs ziehen ihre Kreise, und die Soli wirken inspiriert und drangvoll. Auf dieser Grundlage entwickelt sich ein spannendes Wechselspiel zwischen Pop-Passagen und verschlungenem Indierock, in das sich gelegentliche Appetizer in Form von dezenten elektronischen Elementen und Trompetenspiel brillant eingliedern. In „Pat“ rockt Martsch gar so bissig wie seit Treepeople-Tagen nicht mehr.
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