Morrissey :: Swords
Noch eine Zusammenstellung vom Meister der Pop-Melancholie, diesmal: die gesammelten B-Seiten. Schon nicht ganz einfach, den Überblick über die ganzen Rückblicksveröffentlichungen von Morrissey zu bewahren. Erst tritt die alte Plattenfirma in Erscheinung, jetzt legt die aktuelle nach. Dem Meister gefällt das Wühlen in den Archiven nicht immer, zu Zeiten der Smiths hat er offensiv dagegen gewettert. Mit SWORDS kann er aber leben, er hat das Material selbst ausgesucht und gibt dazu sogar Konzerte. Dieses Album enthält 20 Aufnahmen, die im ablaufenden Jahrzehnt auf B-Seiten seiner Singles erschienen sind. Es ist ja nicht mehr so, dass die Vokabel B-Seite so klar definiert ist wie früher. Damals drehte man eine 7-1 nch um, und da war er, der Song auf der Rückseite. Heute muss man sich schon zwei unterschiedliche CDs mit demselben Haupttitel besorgen, wenn man alle „B-Seiten“ haben will. Deshalb ist es schon ein guter Service, die betreffenden Stücke auf einer CD zu bekommen. In Morrisseys B-Seiten steckt genauso viel Herzblut wie in den Hits, die alle kennen. Es rockt, man hört Orchesterpassagen, am Ende bei „Human Being“ von den New York Dolls mal ein Piano. Über allem thront Mozzer, der Papst des Pamphlets. Allein schon seine Philippika gegen Christian Dior ist zwingend: “ You viasted your life on Aroma and clotbes, fabne and dyes, on grandeur and style and makmg thepoor rieb mute.“ Herrlich! Wer traut sich schon noch, so unnachgiebig mit dem Schwert der Kritik zu fuchteln?
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