Slade – Live At The BBC
Glam Rock, Pop: SladesBBC-Sessions kompakt auf zwei CDs. Das britische Label Salvo hat ganze Arbeit geleistet mit der Neuauflage der Slade-Musik: Sämtliche Alben, ein Vier-CD-Box-Set und eine B-Seiten-Raritäten-Kollektion unterstreichen, dass das Quartett aus Wolverhampton zu mehr taugte als nur zur rauen Gegenoffensive der Midlands zu Londons Glam-Pionieren T. Rex. Mit der Doppel-CD LIVE AT THE BBC findet die akribische Archivarbeit eine adäquate Fortsetzung. Auf 36 bislang unveröffentlichten Tracks der Jahre 1969 bis 1972 vollzieht die erst N’Betweens, dann Ambrose Slade und schließlich Slade benannte Band die Entwicklung von reinen Covennterpreten zu auf Nummer-eins-Hits abonnierten Chartstürmern. Ähnlich wie Rod Stewart und Joe Cocker gelang es Slade, Fremdmaterial wie Delaney & Bonnies „Coming Home“, Traffics „Coloured Rain“, Moby Grapes „Omaha“ und Fairport Conventions „It’s Alright Ma, It’s Only Witchcraft“ ihren eigenen Stempel aufzudrücken, wie die Ausschnitte aus diversen BBC-Radioshows belegen. Einzig „Nights In White Satin“ von Moody Blues und „It’s Getting Better“ von den Beatles kommen nicht an die Originale heran. Frühe Eigenkompositionen wie „Know Who You Are“, „See Us Here“ und „Raven“ lassen Mut zur Eigenwilligkeit, aber auch kommerzielles Potenzial erkennen. Schlicht umwerfend klingt die 70er-Single „The Shape Of Things To Come“. Doch Slade funktionierten vor allem in schwitziger Konzertatmosphäre. Für ein zweiteiliges Porträt der Reihe „Insight“ zeichnete die BBC am 17. August 1972 zwölf Songs auf, die im Tracklisting dem wenige Monate zuvor erschienenen LP-Klassiker SLADE AL1VE! gleichen. Ten Years Afters „Hear Me Calling“, Janis Joplins „Move Over“, Lovin‘ Spoonfuls „Darling Be Home Soon“ und das komplett aus dem Rahmen fallende „Lady Be Good“ von George Gershwin paaren sich mit dem Durchbrecher „Get Down And Get With It“ und den von Sänger Noddy Holder und Bassist Jim Lea komponierten Hitsingles Xoz I Luv You“, „Look Wot You Dun“, „Take Me Bak ‚Ome“ und „Mama Weer All Crazee Now“ zum explosiven Höhepunkt einer Ära, die von seinen Protagonisten vor allem eines forderte: ungezügelten Hedonismus.
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