The BoDeans – Love & Hope & Sex
College-Rock: 23 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung klingt dieses Debüt seltsam antiquiert. Dieses Werk gilt als Klassiker des College-Rock – und die Band als wichtiger Vertreter der alternativen US-Musikkultur der 80er-Jahre, neben den Replacements, Violent Femmes, Hüsker Du, Blasters und Wire Train. Allerdings kamen die BoDeans um das Frontduo Kurt Neumann/Sammy Llanas nie über den Status des Insidertipps hinaus, einfach weil sie für die breite Masse zu bieder, brav und traditionell waren mit ihrem Sound, der klar im Americana verwurzelt ist, Blues, Country, Folk und Rock vereint und von gescheiterten Beziehungen, den Schattenseiten des Lebens und dem Traum von Freiheit und Abenteuer handelt. Das ist nichts anderes als das, was Ryan Adams heute zum großen Hipster macht. Aber den Landeiern aus Wisconsin blieb der Erfolg stets verwehrt, obwohl LOVE & HOPE & SEX begeisterte Kritiken erntete und von T-Bone Burnett produziert wurde. Allerdings scheint der damals imjahr 1986 nicht in Bestform gewesen zu sein: Das Ganze hat auch in remasterter Fassung nicht die geringste Dynamik und klingt seltsam steril. Die Songs wiederum muten oft zu altbacken und auch poppig an, wie die Everly Brothers des Postpunk.
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