Songs For Unhappy Lovers Girls :: Girls – Album PIAS/Rough Trade

Es geht um Mädchen. Eigentlich nur um eines, aber weil unglückliche Liebesgeschichten so einzigartig wie universell sind, geht’s eben um alle Mädchen. Socken in Flip-Flops – ein Liebeskiller? Unbeholfen wirken die zwei Hippietypen aus San Francisco zumindest auf dem Albumcover. Liebevoll, zärtlich und ganz und gar nicht unbeholfen klingt dagegen ihre Musik. Die ist komplex, erinnert in Momenten an Glasvegas, ist nur viel facettenreicher. Knisternd und rauschend dreht sich „Big Band Mean Motherfucker“ als herrliche Restrospektivc auf dem Plattenspieler, wie vor 50 Jahren, zumindest bis es relativ kaltschnäuzig unter Protest einfach abgedreht wird. „Hellhole Ratrace“ folgt und gliedert sich als Höhepunkt perfekt in der Mitte des Albums zwischen 50er-Rock’n’Roll und Hippie-Folk ein. Durch die verklärten Augen eines schwerverliebten, vorsichtigen Jungen, der weiß, dass er den größten Fehler seines Lebens begangen hat, sehen wir auf das Mädchen, das ihn verlassen hat. Es könnte der Abschlussball sein, unterstützend klatschen Hände im Takt. „I don’t wanna cry I /And I don’t wanna die without shaking a leg or two“, fordert er sie traurig hoffend und ehrlich zum letzten Tanz auf. Ein Song über die Bitte zu verzeihen, den Schmerz unerfüllter Erwartungen und Vanessa Schneider dummer Fehler, der hier auf ALBUM herzergreifend schön in sechs Minuten zusammengefasst wird.

www.myspace.com/girlsanfran Minuten zusammenfasst wird. Story S. 34; CD im ME S.47

Artverwandtes: Elvis Costello This Year’s Model (1978) Glasvegas Glasvegas (2008)