Wolfmother – Cosmic Egg
Berufskleptomane Andrew Stockdale verleiht dem Begriff RetrO-Rock eine ganz neue Bedeutung. Der 33-jährigc Australier Andrew Stockdale hat ein ebenso simples wie effektives Motto: Besser gut geklaut als schlecht selbst geschrieben. Was sich auch auf seinem neuen Album niederschlägt, für das er fast vier Jahre gebraucht hat. Kein Wunder, wenn man zwischendurch die gesamte Band austauscht und den hehren Anspruch verfolgt, ein monumentales 70er-Jahre-Rockalbum aufzunehmen. Genau das ist COSMIC EGG: der Ideine Bruder von MASTER 0F REAUTY. LED ZEPPELIN IV und MACHINE HEAD, gemixt mit ein bisschen Iggy & The Stooges, Blue Cheer und The Black Crowes. Das klingt nicht nur dezent größenwahnsinnig, sondern ist es auch: minutenlange, martialische Gitarrensoli, ein entrückter Ozzy/Plant-Gesang, psychedelische Zwischentöne sowie lyrische Schwelgereien über ferne Königreiche, mystische Berge, leuchtende Regenbögen, willige Schönheiten, Einhörner und Sonnenuhren – das gute alte Rock’n’Roll-Latein. Damit sorgt Andrew Stockdale nicht nur für süffisantes Grinsen, sondern lässt beim Hörer auch die eine oder andere Frage aufkommen. Etwa wenn er seinen Gespielinnen „weise Hände“ attestiert („Pilgrim“) und über magische Federn („White Feather“) sinniert. Das ist entweder schelmische Koketterie, oder er raucht wirklich heftiges Kraut.
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