Mapstation – The Africa Chamber
Electronic Africa: Die Wirkungen afrikanischer Musik in der westlichen Kultur.
Okay, hier ist erst mal die Theorie: Mit THE AFRICA CHAMBER, dem neuen Album seines Projektes Mapstation, spürt Stefan Schneider den Wirkungen nach, die afrikanische Musik in der westlichen Kultur hinterlassen hat. Es geht dem Düsseldorfer Elektronikmusiker, der auch bei To Rococo Rot und Kreidler aktiv war bzw. noch ist, nicht etwa um authentische Naherfahrungen, wie sie die Weltmusik gern mal suggeriert. Sondern eher um die Schatten, die Afrika wirft auf die so genannte „Erste Welt“. In der Praxis klimpert dann ein klassisches Klavier ihm eigentlich fremde Melodien, fügen sich afrikanische Trommeln in einen pluckernden Minimalrhythmus, wagt sich die verträumte Posaune von Annie Whitehead aus ihrer Jazz-Sicherheit hinaus in unbekannte Weiten aus arabesken Harmonien. Vor allem aber führt Stefan Schneider in seinen am Computer entstandenen Beats noch einmal exemplarisch zusammen, was wohl schon immer zusammen gehörte: die hypnotische Wirkung afrikanischer Musik mit den ewig rotierenden Kreisbewegungen elektronischer Loops. Die Schnittmenge, die sich daraus ergibt, erzählt von Migration, von interkulturellen Transferleistungen und nicht zuletzt von der Globalisierung. Erstaunlich, wie verführerisch die Theorie zu pluckern versteht.
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