John Zorn – Alhambra Love Songs

Jazz-Avantgardist John Zorn gibt sich melodienselig und rhythmisch federnd – fast so wie der verstorbene Esbjörn Svensson. Man kann ja nicht immer mit dem Hochdruckreiniger rumlaufen und damit Jazz und Klezmer bearbeiten. Zwischendurch darf man ruhig auch mal einfach das schöne Leben genießen und besingen. Dass sich aber jetzt ausgerechnet John Zorn in seinen ALHAMBRA LUVE SONGS gleich so tiefenentspannt elegisch und kernig im Groove zeigt, hätte wohl niemand so recht geglaubt, der mindestens eine seiner zahllosen Attacken auf Ohr und Seele erlebt hat. Fast ein Dutzend solcher Songs hat John Zorn mit kleinen Widmungen unter anderem an Mike Patton, David Lynch und Chnt Eastwood versehen – und einem handverlesen besetzten Klaviertrio in die Instrumente komponiert. Rob Burger (Klavier), Greg Cohen (Bass) und Ben Perowsky (Schlagzeug), die allesamt seit langem zum Zorn- Clan gehören, blühen dabei richtig auf, in den Fusionballaden und weltmusikalisch touchierten Uptemponummern, in diesen zukünftigen Jazzstandards und den fürs Hier und Jetzt gedachten Entspannungshymnen. John Zorn ist und bleibt eben ein Überraschungstäter.