Charlotte Hatherley – New Words
Die Ex-Ash-Gitarristin unternimmt auf ihrem dritten Soloalbum Grenzgänge zwischen FM-Rock Jazz und Pop.
Das Autmacherstück der Newsrubrik auf Charlotte Hatherleys Internetseite ist einer Kollegin gewidmet, die Charlotte („I’m happy as Larry“) auf deren Tour begleitet hat. Natasha Khan alias Bat For Lashes durfte sich also auf eine überglückliche Mrs. Hatherley freuen, die ihr mit Gitarre, Bass, Keyboards und Glockenspiel entschieden in die Songs fahren würde. Vielleicht hätte Natasha Khan dem dritten Soloalbum von Charlotte Hatherley im Gegenzug auch ein paar zusätzliche Farben und Töne verleihen können, die Ex-Ash-Gitarristin aber hat ihre zehn neuen Tracks fast im Alleingang eingespielt, entstanden sind die Songs Monate vorher während einer Studiosession mit PJ Harveys Produzent Rob Ellis. Es gibt Tracks hier, die den Hörer im ersten Moment so gar nicht anspringen („New Worlds“, „Little Sahara“), dann über einen simplen Akkordwechscl oder einen Refrain plötzlich aufscheinen. Andernorts demonstriert Hatherley ihr Händchen für Grenzgänge zwischen FM-Rock, Jazz und Pop mit den dafür unverzichtbaren melodiösen Raffinessen („White“). Und für eine kleine Musicalnummer wie „Firebird“, die zur Abwechslung ganz ohne Gitarre auskommt. Aber das entdeckt sich nicht alles gleich im ersten Hördurchlauf. Wahrscheinlich zählt NEW WORLDS sogar zu jener Klasse von Growern, die so viele Anläufe brauchen, dass man sich dieses Album in einem halben Jahr noch einmal vorknöpfen sollte. Wenn es bis dahin nicht dem großen Vergessen anheim gefallen ist.
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