Archive – Controlling Crowds, Part IV
Elektronischer Prog-Rock für Fortgeschrittene: Die Briten mit dem zweiten Teil ihres Orwell’schen Konzeptalbums. Es ist die alte Frage: Wer war zuerst da – das Huhn oder das Ei? In diesem Fall: Wer hat wessen Idee übernommen? Matthew Bcllamy und Muse die von Archive? Oder Archivedle von Muse? Denn: beide warten fast gleichzeitig mit aufwendigen Konzeptalben zum Thema „politischer Zeitgeist“ auf und entwerfen ein ähnliches „Big Brother“-Szenario wie George Orwell in „1984“. Mit dem Unterschied, dass Darius Keeler und Danny Griffiths bereits in die zweite Runde gehen (und das binnen weniger Monate). Mit elf Stücken, die den Themen Kontrolle, Konsum und Manipulation das kleine, private Glück als Alternative, wenn nicht Ausweg gegenüberstellen. Eine Botschaft, die sie mit einer elektronischen Form von Progrock unterlegen, dabei einen deutlichen Hang zum Bombastischen und Opulenten zeigen und in besseren Momenten an Pink Floyd Mitte/ Ende der 70er, in schlechteren an Coldplay und in ganz schlimmen an Massive Attack in billig erinnern. Was auch das Manko dieses Werks ist: Es ist nicht konstant gut, sondern erlebt immer wieder kleine Einbrüche.
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