Patrick Cowley & Jorge Socarras – Catholic
Das long lost albmn des frü h vollendeten DiSCO- und Hi-NRG-Produzenten. In nur sechs Jahren – von 1976 bis 1982 – erwarb sich Patrick Cowley den Ruf als einer der bedeutendsten Produzenten und Musiker der ausgehenden Disco- und beginnenden Hi-NRG-Ära. Cowley war auch eines der ersten prominenten AIDS-Opfer. Am 12. November 1982 starb er 32-jährig in San Francisco an den Folgen der Immunschwächekrankheit. Diese Aufnahmen, die der Produzent zusammen mit dem Sänger Jorge Socarras (Indoor Life) zwischen 1976 und 1979 einspielte, lagerten fast 30 Jahre im Keller von John Hedges, einem der Inhaber des Megatone-Labels, bis sie 2008 bei dessen Umzug von San Francisco nach Miami entdeckt wurden. Ein schönes Zeichen dafür, dass das weitgehend durchindustrialisierte Popgeschäft immer noch reichlich Stoff für Mythen und verschollene Alben bereithält. Cowley war bekannt für den offensiven Einsatz von Synthesizern und weirden Effekten (siehe den fast 16-minütigen „Patrick Cowley Mix“ von Donna Summers „IFecl Love“). CATHOUC aber beschränkt sich nicht auf den Post-Disco-, Post-Giorgio-Moroder-Sound, mit dem Cowley seine eigenen Produktionen und die seines Langzeit-Kollaborateurs Sylvester („Do You Wanna Funk“, „You Make Me Feel [Mighty Real]“) versah. Es ist eher eine Mischung aus einer frühen Form von Techno und hektisch-stolperndem Post-Punk, dem die variationsreichc Stimme von Jorge Socarras sehr entgegenkommt. Manchmal klingt diese Musik wie die Vorwegnahme früher Wave-Acts wie Joy Division und Depeche Mode, manchmal wie die Weiterentwicklung von Can unter den Vorzeichen der N ew Wave. Wäre d ieses A Ibu m 2009 aufgenommen worden – was bis auf wenige Ausnahmen durchaus denkbar wäre -, würden wir es im Discopunk-Fach neben LCD Soundsvstem ablegen.
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