Susanna And The Magical Orchestra – 3
Die norwegische Singer/Songwriterin mit jazznahem Hyperfolk Kammerpop.
Die „Coverversion“ im Jazz hat eine ganz andere Funktion als im Rock. Sie ist weniger Statement, Distinktionsausweis, Ausdruck von „Coolness“, sondern vielmehr Medium zur und Ausgangspunkt für Improvisation, Interpretation, Umdeutung, Korrektur. Insofern war es egal, ob der John Coltrane der Spätphase in seinen letzten Konzerten den Standard „My Favorite Things“ in über 60 Minuten dekonstruierte oder das Original „Ogunde“ gespielt hat. Gleiches gilt für die jazznahe Norwegerin Susanna Wallrumred, von deren fünf Alben (zwei solo, drei mit dem Magical Orchestra) zwei ausschließlich Fremdkompositionen enthalten. Nach dem letztjährigen Solo-Coveralbum FLOWER OF EV1L jetzt wieder eine Platte mit mehrheitlich Eigenkompositionen (plus: Roy Harpers „Another Day“ und „Subdivisions“ von Rush). Wir konstatieren ein Mehr an analoger, dissonanter Elektronica, die diesen ätherischen Hyperfolk-Kammerpop-Liedern etwas von ihrer Imaginationskraft raubt, aber auch ein Entgleiten in dieses Björk’sche, elfenhafte, verhuscht Expressionistische, das wir von Susanna eigentlich nie hören wollten, aber genrebedingt immer befürchtet haben hören zu müssen.
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