Wye Oak – The Knot
Shoegaze trifft Country. Eine starke Dramaturgie ist das Pfund, mit dem das Baltimore-Duo wuchert. Selbst Menschen, die Jenn Wasners und Andy Stacks Gesang für eine akustische Umsetzung eingeschlafener Füße halten, werden einräumen müssen, dass die zehn neuen Songs von Wye Oak ei n Hörerlebnis der spannenderen Sorte sind. Eine starke Dramaturgie ist das Pfund, mit dem das Duo aus Baltimore wuchert. Aus schleppenden Beats steigen bei Wye Oak Shoegaze-Hymnen auf, die in null Komma nichts den Raum füllen und genauso schnell wieder klein und leise werden. Es hat genügend Crescendos hier, um zwei gewöhnliche Rock-Alben zu füllen. Aber gewöhnlich ist bei Stack und Wasner gar nichts. Ihre selbstvergessenen Songs leben vom Auf und Ab zwischen Kontemplation und Ekstase und von manchmal seltsamen Details. Bei „Take It In“ fährt ein Blues-Rock-Riff in die wabernde Song-Pracht, die sich vor einem dunklen Panorama entfaltet, das mit Pedal-Steel-Gitarren sorgfältig ausgemalt ist. An anderer Stelle wird der Panoramaeffekt durch Streicher verstärkt. THE KNOT besitzt aber auch Gesangssätze, die über breite Gitarrenflächen fahren und eine Idee davon vermitteln, was aus den Beach Boys (]a, schon wieder die) geworden wäre, wenn sie sich am Shoegaze-Festival der 80er und 90er beteiligt hätten.
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