Sally Shapiro – My Guilty Pleasure

Das neue Album des Stars des Italo DiSCO-Revivals. Natürlich gibt’s solche Menschen nicht. Aber wer als musikalisch Interessierter seine Freizeit ausschließlich in Indie- oder in Technoclubs verbringt und seinen Blick keinen Millimeter links und rechts vom Weg abschweifen lässt, weiß vielleicht vom (mindestens) seit einem halben Jahrzehnt anhaltenden Italo- und Cosmic-Disco-Revival (Chromatics, Glass Candy, Lindstram, Gomma etc.) so viel wie der Autor von Quanrenphysik. Sally Shapiro, Sängerin aus Göteborg, Schweden, ist ein Star dieser Sub-Sub-Szene der elektronischen Musik. Bei ihr wird der Kitsch zur Kunst erhoben. Cinematographische Soundflächen, nicht allzu flirrende Synthies, SOer-Jahre-Snares, unfette, aber dennoch tanzbare Beats fusionieren mit Shapiros heller und nicht sehr auftragender Stimme zu einem funkelnden Retro-Pop. Dass MYGUII.TY PLEASURE auf dem Münchner Label Permanent Vacation erscheint, das maßgebend in allen Fällen der nicht allzu ballernden zeitgenössichen Tanzmusik ist, passt da schon sehr genau. Sally Shapiro kann man gerne der neuen 80er-Jahre-Cheesyness zurechnen, wie sie von La Roux, Little Boots und auch Lady Gaga vertreten wird. Aber wahrscheinlich merkt das wieder kein Schwein.