Mos Def – The Ecstatic
Die inspirierte Wiedergeburt eines verloren geglaubten Rap-Sohns. Zwischenzeitlich konnte man schon den Eindruck gewinnen, Mos Def sei die Lust auf HipHop vergangen. Wenn man in Hollywood schon mal einen Fuß in der Tür hat, ist das fürs Ego und Bankkonto natürlich besser als eine beschwerliche und unwägbare Karriere als Reimer. Aber Mos Def ist zurück. Wie schon auf TRUE MAGIC sucht er die Nähe zum Untergrund und zu Impulsgebern, anstatt sich auf eine Routineübung einzulassen, die ihm irgendein Produzent aus der Liga der Großverdiener zuschustert. Madlib und Oh No sind ja für ihre exzentrischen Mätzchen bekannt und lassen Herrn Def durch ein Labyrinth voller psychedelischer Effekte und Bollywood-Atmosphäre staksen. Der von Ed Banger abgestellte Mr. Flash hat sich ein Reggae-Thema mit Disco-Einschüben überlegt, zu dem der Rapper verschlafen improvisiert. „Quiet Dog“ beginnt mit einem Ausschnitt aus einem Interview mit Fela Kuti, der über Politik parliert und dem Rapper die Vorlage liefert. „History“ basiertauf einem typischen Beat von J Dilla. Der brasilianische Funk-Vibe in „Casa Bey“ sorgt erneut für eine kosmopolitische Note und zugleich für den passenden Ausklang. Man sieht: Es geht doch. Dieses Album verschafft Gewissheit, dass die angebliche Sinnkrise im HipHop nicht alle betreffen muss. THE ECSTATIC ist Mos Defs beste Leistung seit seinem 1999er Album BLACK ON BOTH SIDES.
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