Love ls All – A Hundred Things Keep Me Up At Night
Quietschfideler Spazz-Pop aus der Krachmacherstraße. Der Titel des zweiten Albums der Schweden ist bezeichnend. Ein bisschen radikaler, ein wenig noisiger als der Vorgänger, geht’s hier um all die kleinen zwischenmenschlichen Komplikationen, die einem den Schlaf rauben. Josephine Olausson klingt so süß wie ein Rindergartenkind – und genauso nervtötend -, aber wo man schon nicht weghören kann, fesseln die gewitzten Textzeilen umso mehr. „A More Uncertain Future“ illustriert authentisch als Musical-eskes Streitgespräch den Kampf um eine eh schon gescheiterte Beziehung „We don’t need each other anymore.“ Einen alten Wunschbrunnen haben sie bei The Clean geklaut, doch leider hilft auch die Politur nicht gegen unerfüllte Begehren. Letzte Versuche, die Beziehung zu retten, sind zwecklos, Idealvorstellungen vom Traumpartner und ewiger Liebe werden gnadenlos und nüchtern zu Grunde analysiert, während Glockenspiele, putzige Duette und Up-Beat-Melodien wie das letzte Fünkchen Hoffnung neben fatal kreischenden Gitarren und psychedelischem Saxophon aufglimmen.
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