Jan Delay – Wir Kinder vom Bahnhof Soul
Ein „Pop-Schwein“ (Jan-Philipp Eißfeldt) erzählt von seinen Soul und Funk-Vorfahren. „Jo, schönen guten Tag, hier ist Jan Delay, angehendes Popsternchen ans Hamburg. Das Internet und andere digitale Maßnahmen zwingen mich dazu …“ und hier verlassen wir schon wieder die Vorrede, im sicheren Gefühl, den Künstler verstanden zu haben. Die Promo-Version dieser CD besitzt einen Haufen unqualifizierter Voiceovers und Störquellen, die auch sicherstellen, dass keine Sau diese „aufs Derbste runtergerechneten Tracks“ (die Pressestelle) im weltweiten Netz verbreitet. Das ist jetzt so Mode bei den Plattenfirmen und auch sehr lustig (ein dahingeblöktes „Intemääääa’t“, „oh, Entschuldigung, ich wusste nicht, dass Sie gerade mitten im Genuss sind“), und ein wenig bedauern wir, dass der Endkonsument die „ungenießbaren“ Ansagen nicht frei Haus kriegt. Ist ein bisschen wie Studio Braun auf Funk. Aber der Hamburger mit Hut und dem ungebremsten Hang zum Wordplay (wir erinnern uns an SEAR-CHING FOR THE JAN SOUL REBELS) lässt und den Moralblues predigen, es klingt am Ende alles immer noch nach Jan Delay. Nach MERCEDES DANCE und den Lindenberg-Kapriolen hat man ihm jetzt einen großen Sound-Bahnhof bereitet. Die Ziele sind weit in den Mainstream hinein gesteckt. „Ich bin ein Pop-Schwein“, erklärte Jan Delay den Kollegen von „11 Freunde“. Dieses Album legt Zeugnis davon ab.
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