Esser – Braveface
Pop with attitude: meet Esser. Ben Esser (23) trägt einen ziemlich perfekt gestylten Quiff. Bei Liveauftritten fällt dieser Haar-Turm schon mal in sich zusammen, denn Esser wirbelt unaufhaltsam von Drumset zu Drumset zu Synthesizer. Wie sollteer auch stillhalten bei dem Groove, den er sich da im heimischen Schlafzimmer ausgedacht hat? Esser schichtet Rhythmen so geschickt übereinander, dass alle Körperteile einzeln zu tanzen beginnen. Für seine vergnügten Melodien kombiniert er mal heißblütigen Tango und Calypso mit knisterndem Charleston („Satisfied“), mal findet er Inspiration in Dub, HipHop („Headlock“) und Ska. Schreit da wer Blur? The Streets oder Lily Allen? Zentnerschwere Bässe grollen aufgeregten Drums entgegen, während sich Esser hingebungsvoll mit vielen „Uuuhs“ durch seine verspielte Welt falsettiert. Nicht einmal die gelegentliche Ernsthaftigkeit führt zu Brüchen, wie Esser mit „Bones“ und „Real Life“ beweist. Und im gut gelaunten „I Love You“ stellt Esser sogar die ein oder andere clevere Phrase wirkungsvoll in den melodieleeren Raum. 35 Minuten später heißt es dann: „Stop Dancing!“ Was könnte die Platte und jede durchtanzte Nacht besser abschließen als dieserTrack?
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