Graham Nash – Reflections
Etwas Beat, ganz viel Foik(rock): 3-CD-Box aus 40Jahren von einem, der mit den Hollies, CSN und unter eigenem Namen Musikgeschichte schrieb. Inmitten der zickigen Egozentriker David Crosby, Stephen Stills und – gelegentlich – Neil Young war er der ruhende Pol, das ausgleichende Element, der britische Gentleman, der für Harmonie in Songs, harmony vocals und Bandgefüge sorgte. Graham Nash, einst bei den Hollies erst ge- und dann unterfordert, ist zeit seiner Karriere der Mann fürs Fragile, Romantische, Melodiensclige, gelegentlich Naive gewesen, der sich beizeiten aber auch aufs Politische verstand. All die Facetten seines vier Dekaden umfassenden Schaffens lassen sich jetzt auszugsweise in der wunderschön aufgemachten, kleinformatigen 3-CD-Box REFLECTIONS, dem Komplementärwerk zu Crosbys VOYAGE, nachvollziehen. Die 64 Tunes führen uns von Nashs Hollies-Phase über die CSN (&Y)-Ära und die Duo-Alben mit Freund David zu Keytracks diverser Solo-Alben, vieles davon in bis dato unveröffentlichten Versionen, vereinzelt sogar völlig unbekannt, etwa „Lonely Man“ von CSN, aufgenommen Mitte der 80er. Doch natürlich hat’s auch viele der unvergessenen Folkrock-Klassiker unverkennbar kalifornischer Provenienz: „Marrakesh Express“ etwa, über das er sich mit den Hollies entzweite; „Teach Your Children“, „Chicago/ We Can Change The World“ (Yes, wecan!),“WastedOnTheWay“ und alldie anderen, wobei die Faustregel gilt: Je jünger die Songs, desto mehr wendet sich das Sanfte ins Seichte, beizeiten gar Belanglose. Schön zu hören ist das alles heute noch, und auch das 150-seitige Booklet mit den Track-by-Track-Infos, Fotos und einem Vorwort des Meisters, der die Songs persönlich auswählte, lässt kaum Wünsche offen.
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