Nestor Figueras/David Toop/Paul Burwell – Cholagoques
Die Schönheit nahezu „Unhörbarer“ Musik. Klingt ein bisschen nach Aufnahmen aus dem brasilianischen Urwald. Musik, die fast nicht zu hören ist, bleibt für das Gros der Pophörer eine schwierige Sache. Warum soll man den Volume-Regler so weit hochdrehen, um zu hören, wie ein Mctalltei) auf einer Wasserflasche klingt? Vielleicht hilft dieser Wiederveröffentlichung der Name David Toop im Titel. Der britische Musiktheoretiker und Part-Time-Avantgardisi hat ein paar Jahre vor seinem ersten Bucherfolg „Rap Attack“ diese Aufnahme gemeinsam mit Nestor Figueras und Paul Burwell gemacht. CMOLAGOCjTES wurde im Jahr 1977 auf dem Bead Label veröffentlicht und galt lange Zeit als verschollen. Das Album enthält genau einen live eingespielten Track in Länge von 41 Minuten und 15 Sekunden, der von David Toop auf einem vergleichsweise simplen Sony-Kassettenrekorder aufgezeichnet wurde. Die sich über Geräusche und kurze Instrumentalfragmente langsam (sehr langsam für unsere Hörgewohnheiten) entwickelnde Performance ist mehr ein Musikpuzzle, dessen einzelne Teilchen immer wieder aus dem Rahmen fallen, weil sie keiner Struktur folgen, gelegentlich aber ein größeres Bild andeuten; Folklore, Urwald, Freejazz. Ein stiller Vorbote der Noise-Bewegung, limitiert auf 500 Exemplare in der Wiederveröffentlichung. Auf CIIO-LAGUGI’ES kommen diverse Flöten, Wasserpfeifen, Metall, Zimbeln, Gongs, Wasser und Vokal-Sounds zum Einsatz-und eine „Dccrbonc fiddle“, die, das müssen die Urheber dieses Werkes zugeben, fast nicht zu hören ist. Alles Weitere liest man bei David Toop in ML’SIC, SILENCE AND MEMORY nach.
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