Simone White – Yakiimo
Liedkunst ohne Aufs und Abs. Das zweite Album der Songwriterin aus Hawaii. Simone Whites Liedkunst ist aus der Reduktion der Elemente geboren. Es gibt keine nennenswerten Aufs und Abs, scheinbar nur geringe emotionale Schwankungen in diesen leisen und langsamen, oft nur von Gitarre und Gesang getragenen Stücken. Das ist nicht eine dieser Stimmen, die man sofort in sein Herz wird schließen können, eher ein Flüstern und Erzählen. Die Songs von Simone White besitzen etwas verwaschen Reportagehaftes, wackelige Videos aus Kindheitstagen ziehen vorbei, die Lieder von japanischen Süßkartoffelverkäufern, Gedanken zum Tode, die aus dem Gespräch mit einer Freundin erwuchsen. Den Song „Victoria Anne“ hat Simone White einer anderen Freundin gewidmet, ihrer Singer/Songwriter-Kollegin Victoria Williams, den „St. Louis Blues“ ihrer Großmutter, die mit diesem Song auf der Bühne aufgetreten ist. Das zweite Album von Simone White nimmt die Stille des gefeierten Vorgängers I AM THE MAN wieder auf, erzählt aber mehr von den persönlichen Verwerfungen, den Traumsequenzen und andächtigen Stunden im Leben der Künstlerin Simone White. „Baby Lie Down With Me“ bleibt in diesem Kontext fast schon die Ausnahme: Es ist ein beinahe fröhlich hüpfender Song mit Fiedel und hübschem Fingerpicking.
Frank Sawatzki VÖ: 12.6.
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