Moby :: Wait For Me
Electronica: Ab sofort macht der kleine New Yorker zwar alles allein, aber nicht wirklich besser. Er hatte eine Eingebung: Ausgelöst durch einen Vortrag von Kult-Regisseur David Lynch zum Thema Kunst und Kommerz, fühlte sich das schmächtige Männchen, das eigentlich Richard Hall heißt, dazu berufen, mit seiner bisherigen Arbeitsweise zu brechen. Sprich: sein altes Label zu verlassen und zum D.I.Y.-Ansatz der Punk-Jahre zurückzukehren. Weshalb er jetzt sein eigener Boss ist, seine Musik selbst produziert, das Cover-Artwork selbst gestaltet und sämtliche Tracks in seinem Heimstudio aufnimmt. Nur: Wirklich anders und vor allem besser sind sie deshalb nicht. Im Gegenteil: Die 16 Stücke erweisen sich als überaus berechenbar. Sei es wegen der vertrauten Kombination aus sphärischen, elektronischen Klanglandschaften mit ein bisschen Alternative-Rock, Neo-Soul, einem Hauch von Post-Punk, Industrial, melancholischen Balladen sowie icder Menge elegischer Instrumentals. WAIT FOR ME ist ein Sammelsurium von Mobys bisherigem Schaffen, das kaum Überraschungen und noch weniger Hits bereithält. Wenn das die kreative Selbstverwirklichung und der Sieg über die Gesetze der Industrie sind, dann ist das kein Fortschritt. Obwohl: Besser als sein Dance-Album LAST NICHT von 2008 ist es allemal. VÖ: 26.6. www.moby.com
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