St. Vincent – Actor

Der letzte Song dieses Albums, „The Sequel“, hätte auch der erste sein können, denn das Märchen vom St.-Vincent-Debütalbum MARRY ME. darf weitergehen. Bereits vom ersten Ton an reißt uns St. Vincent alias Annie Clark mit in ihre Welt der wunderlichen Geschichten, der märchenhaften Melodien und der fantastischen Arrangements. Annie Clarks Musik lebt von ihrer eigenwilligen, aber sehr inspirierenden Darbietung und ihrem Gefühl für außergewöhnliches Songwriting. Fast jeder Song auf diesem Album beginnt wie die Anfangsmusik eines alten Films, ändert jedoch seine Struktur und entwickelt sich plötzlich zu etwas vollkommen Neuem. Auch wenn ACTOR beim ersten Hördurchgang wie die logische Fortsetzung des Vorgängeralbums MARRY ME klingt, so entdeckt man doch über kurz oder lang eine Veränderung. So werden verspielte Popsounds vermehrt mit schranzigen Gitarren und schnellen Beats unterlegt und Annie Clarks liebliche Stimme von klassischen Chorgesängen ergänzt („Actor Out Of Work“, „Black Rainbow“). Und obwohl man ihr durchaus zutraut, dass St. Vincent dieses neue Album im Alleingang gestemmt hat, finden sich auf ACTOR wieder einige Gastmusiker wie etwa Hideaki Aomori (Sufjan Stevens) und Alex Sopp (Björk, Philip Glass) an den Holzblasinstrumenten und McKenzie Smith und Paul Alexander (Midlake) am Schlagzeug. Über das Debütalbum der 26-Jähngcn aus Tulsa, Oklahoma, wurde geschrieben, dass es definitiv zu den Platten gehört, die man auf eine einsame Insel mitnehmen würde. Den Nachfolger kann man sich gleich mit einpacken.

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