A.C. Newman :: Get Guilty

Pop-Odysseen: Der Chef der New Pornographers findet von den Sixties blind ins Hier & Jetzt zurück.

A.C. Newman ist Chef und HauptsongwriterderNew Pornographers und als solcher schon aufrichtig gelobt worden an dieser Stelle. Auf seinem bislang einzigen Soloalbum THE SLOWWONDER (2004) entwickelte der Mann aus Vancouver eine überzeugende Formel für die Verwendung von Luft in der Popmusik. Manche nannten das Power-Pop. Inzwischen ist Newman nach Brooklyn übersiedelt und hat seine weit ausholenden Pop-Odysseen mit Bläsern, Flöten und Keyboards konsequent verdichtet. „There Are Maybe Ten Or Twelve …“ und „The Palace At 4 AM“ zählen zu jener Sorte Liedern, denen wahrscheinlich nur deshalb der Zugang zu den Top 20 versperrt bleibt, weil sie nicht mit der Spucke von Mark Ronson verklebt wurden. Es klingt eben alles ein bisschen so, als hätte man Phil Spector mit dem halben Equipment in die Garage gesperrt, so, jetzt zeig mal, was du kannst. Newman kann. Er kann singen wie der liebe Gott von New York, er treibt semeBand in die prachtvollen Sound-Alleen der Sixties und genauso sicher wieder ins Hier & Jetzt zurück. Damit unterstreicht Newman seine Ausnahmeposition unter den guten Kanadiern, er kann Lieder schreiben, die vom Himmel auf die Erde stürzen, ohne größere Verletzungen zu erleiden.