Lindstrøm & Prins Thomas – II
Im Jahr 2005 waren der norwegische Multiinstrumentalist Hans-Peter Lindstram und sein DJ-/Producer-Freund Thomas Moen Hermansen (aka Prins Thomas) mit ihrem Debütalbum nicht ganz unschuldig daran, dass das Cosmic-Disco-Revival losgetreten wurde. Gute drei Jahre später schwappt die Welle immer noch durch die Clubs dieser Welt, nicht zuletzt dank der brillanten COSMO GALACTIC PRISM-Compilation, die der Extrem-Plattensammler Prins Thomas im Jahr 2007 nachgelegt hatte. Während auf dem Erstlingswerk manchmal ein wenig zu sehr lulligen Balladen und balearischen Gitarrenklängen gehuldigt wurde, ist das zweite Album nun ein reiferes, in sich stimmigeres Werk, das Psychedelisches mit Krautrock, Neo-Disco und romantischen Harmonien verbindet, die herzzerreißend anrührend sind, ohne dabei kitschig zu sein — ein Kunststück, dass Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Lucio Battisti und am Anfang auch die Jungs von Air beherrschten. Dass das Ganze dabei nicht zu einer aalglatten Tonspur geriet, zu der man sich auf „Arte“ Kamerafahrten über Norwegens Fjorde anschauen kann, ist der Produktion zu verdanken: Sie klingt so organisch und lebhaft, als sei sie live von einem ekstatischen Orchester eingespielt worden. Wenn das Debütalbum von Lindstrom und Prins Thomas ein neugierig machendes Meisterwerk war, dann ist dieser Nachfolger seine orgiastische Erlösung. Kopfhörer auf – und Hose runter!
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