King Creosote – Flick The Vs

Mit ungefähr 30 veröffentlichten Alben (als Sänger der Bands Skuobhie Dubh Orchestra und Khartoum Heroes, als King Creosote und in den verschiedenen Outings des Fence Collectives) steht Kenny Anderson (ungefähr 40) schon als ein Großer seines Fachs da – Songwriter, Regionalfürst, Strippenzieher und Hans Dampf in allen musikalischen Zusammenhängen seiner Heimat. Ein schönes Modell ist das, so kann man – mit Verlaub – alt werden, ohne sich gleich der Tragik des Alterns auszuliefern. Kenny Anderson ist der Mann für die gute Outsider-Pop-Platte, auf der zusammenkommt, was in so einem Netzwerk der guten Musiker gerade kursiert. Anderson arbeitet mit Hochdruck und hörbarer Freude an der Überführung von kleinen Liedern und Sound-Sketchen in Rave-Ohrwürmerund andere halb vergessene Hitformate. Soll heißen: KLICK THE VS ist nicht gerade das Album zum Stand der Dinge in der Popmusik, aber diese zehn neuen Stücke des Singer/ Songwriters aus der schottischen Grafschaft Fite sind auch nicht angetreten, die Welt zu verändern. King Creosote will die Geschichten erzählen, die ihm schon so lange durch den Kopf schwurbeln, dass er sie endlich rausgeben muss. Bei „Two Frogs At A Wedding“ ist das ganz hervorragend gelungen, aus der zarten Ballade wächst über die Strecke von fast sechs Minuten ein Synthiepopsong, der alle Inder-Nase-Bohrer des Universums vor größere Probleme stellen wird. Wohin nur mit den Fingern beim Köpfchenwackeln?

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