Monks – The Transatlantic Feedback

Seiner Zeit zu weit voraus zu sein, ist Fluch und Segen. Ersteres, weil sich kommerziell kaum Erfolge einstellen. Letzteres, weil der Kultstatus gewiss ist. So erging es auch den Monks, fünf in Deutschland heimischen Ex-G.I.s, die 1965 Neuland betraten: Ihre Beschränkung aufs Wesentliche äußerte sich in sloganhaften, repetitiven Texten, in Songs von brachialer Primitivität. Dazu konterkanerten sie den Zeitgeist mit Mönchstonsuren und dunklen Kutten – eine seltsame Bruderschaft, konzipiert und mit philosophischem Unterbau versehen von den Ex-Kunststudenten Karl-Heinz Remy und Walther Niemann. Künstlerisch ging der Plan, die Anti-Beatles zu kreieren, auf, doch die Welt war 1966 noch nicht bereit für die Monks. Den Filmemachern Lucia Palacios und Dietmar Post ist mit „The Transatlantic Feedback“ eine großartige Dokumentation gelungen, die beide Pole jener Jahre treffend einfängt: Aufbruchsstimmung auf der einen Seite, Konservatismus auf der anderen. Wie radikal die Monks waren, belegen TV-Archivaufnahmen, wie einflussreich sie wurden, erklären u.a. Jon Spencer und Genesis P-Orridge.

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