Johnny Cash :: Johnny Cash’s America
Doku-Film-DVD und Soundtrack-CD: eine gelungene Hommage an die Country-Ikone.
Auch wenn’s auf den ersten Blick vielleicht so aussehen mag: Das CD/DVD-Package JOHNNY CASH’S AMERICA ist keine Dritt- oder Viertverwurstung obskuren Archivmaterials, sondern eine vergleichsweise nagelneue, mit Liebe und Sorgfalt zusammengestellte Hommage an den „man in black“. Disc I enthält den Soundtrack, Disc 2 den zugehörigen Dokumentarfilm von Morgan Neville und Robert Gordon, der in knapp eineinhalb Stunden das Leben der Country-Ikone auszuleuchten versucht. Zu sehen gibt es neben vielen stimmungsvollen, mit Reminiszenzen des Cash/Carter-Clans unterlegten Bildern Aufnahmen aus den NASHVILLE SKYLINE-Sessions mit Bob Dylan, von Proben der Allstar-Combo The Highwaymen, die Pilot-Folge der Johnny-Cash-Show aus dem Jahr 1965 und Ausschnitte aus einem BBC-Auftritt zu Zeiten der AMERICAM RECORDINGS. Zu Wort kommen Dylan, Steve Earle, Kris Kristofferson, Sheryl Crow, Merle Haggard, John Mellencamp, AI Gore, alte Schulfreunde, ehemalige Nachbarn und viele andere mehr. Dem roten Faden des Films folgend, enthält die CD 18 Songs aus den verschiedensten Schaffensphase Cashs, von den frühen Sun-Aufnahmen („Cry, Cry, Cry“, „Big River“) über Tracks aus Alben wie THE FABULOliS JOHNNY CASH (1958) und MAN IN BLACK (1971) bis zum „Song Of The Patriot“, einer Single vom März 1980. Für Aficionados dürften die fünf unveröffentlichten Cuts am interessantesten sein: „Come Along And Ride This Train“ (1969) ist klassischer Boom-Chicka-Boom-Cash, „What Is Truth“ (aufgenommen am 17. April 1970 im Weißen Haus) klingt wie eine vertonte Predigt, „Children, Go Where I Sent Thee“ (1971) ist eine Art Country-Gospel, „This Land Is Your Land“ eine von Streichern verwässerte Lesung des Woody-Guthrie-Klassikers, „I Am The Nation“ ein Rezitativ aus der Feder Otto Whittakers. Ein Muss für Fans, allemal ein guter Einstieg für Cash-Novizen.
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