Oi Va Vo – Travelling The Face Of The Globe

Es gibt zwei Sorten von Oi-Va-Voi-Fans: Die einen lieben die langen Liedschatten auf dem melancholischen Debütalbum LAUGHTER THROUGH TEARS (2003, mit KT Tunstall), die anderen erfreuen sich am Klezmer-Space-Sound von OI VA VOI (2007, ohne KT Tunstall). Kurzer Hinweis für die Gesamtheit aller Interessierten: TRAVELLING THE FACE OF THE GLOBE (ohne KT Tunstall) spinnt die Erfolgsgeschichte des in London ansässigen Ensembles wieder mehr mit den Mitteln des ersten Albums fort. Die elektronischen Passagen und Dancebeats, vor zwei Jahren noch à la mode, sind jetzt in den Hintergrund getreten, Balladen und traditionell instrumentierte Midtemposongs (Klarinette, Piano, Violinen) stehen im Zentrum der CD. Doch das Geheimnis dieser neuen Songkollektion liegt in der Variation, die besten Stücke sind durchweg die „etwas anderen“: „Waiting“ beginnt wie eine hochgepitchte Version eines Lautari-Klassikers aus den Gartenlokalen Bukarests, „Magic Carpet“ kommt auf weit gezogenen orientalischen Melodien geflogen und klingt am Ende fast wie ein gelooptes Stück Volksmusik. „Dusty Road“ ist schon mehr Skiff le als Klezmer. Zu den unbedingten Pluspunkten von TRAVELLING THE FACE OF THE GLOBE zählt, dass man auch im Jahr 2009 bei Oi Va Voi nicht genau weiß, wo man dran ist (was diese Musik vom Gros der Weltmusik in den Worldmusic-Regalen angenehm unterscheidet). Fast jeder der zwölf Tracks auf diesem Albumbefindet sich irgendwo auf der Transitstrecke, irgendwo zwischen den Orten und Zeiten, die wir nur erahnen können. Das sollte ein Markenzeichen der Band bleiben.

VÖ.8.5.

www.oi-va-voi.com