Bugge Wesseltoft :: Playing

Jazzland/Universal 4 Der norwegische NeW-JaZZ-Musiker steigert sich auf seinem dritten Soloalbum im Vergleich zum Vorgängerwerk IM deutlich. Viele waren mit der Entscheidung des Norwegers, sein Project New Conception Of Jazz auf Eis zu legen, nicht einverstanden. Davon unbeeindruckt, suchte Bugge Wesseltoft auf IM (2007) nach neuen Wegen. Seine Konzentration galt darauf, nicht immer restlos überzeugend, dem Piano. Daran hat sich auch hier nichts Wesentliches geändert, außer dass der Musiker sich mehr Freiheiten nimmt. Die Songs klingen deutlich verspielter und melodischer, ohne dass man an irgendeiner Stelle das Gefühl hat, Wesseltolt würde in reinen Schönklang abgleiten. Sehr überzeugend gestaltet er Nummern wie „Singing“ und „Hands“ bei denen er sich auch wieder erfolgreich als Sänger versucht. Seine wahren Qualitäten zeigt er aber vor allem dann, wenn es darum geht, Standards wie „Take 5“ oder Jimmy Cliffs Klassiker „Many Rivers To Cross“ neues Leben einzuhauchen. Hier erlebt man einen Bugge Wesseltoft, der mit der Erwartungshaltung seiner Hörer spielt. Wie er es schafft, bei „Take 5“ die Strukturen des Songs, unter Zuhilfenahme diverser Dub-Effekte, immer weiter aufzulösen, ist große Kunst. Genauso wie die unbändige Kraft und Frische seiner intimen, sich über 20 Minuten erstreckenden Klangmeditationen bei dem zweiteiligen „Talking To Myself“.

Frau: S/enpel www.buggeiresseltofl.com