Joe Morris & Barre Phillips – Elm City Duets :: Jazz
Volles Kanonenrohr voraus – mit dieser Hauruck-Mentalität langen Underground-Matadore immer noch gerne hin, wenn Avantgarde- und Freejazz eine Synthese bilden sollen. Doch abseits des Hochdrucks gibt es freigeistige Erzählkünstler, die die Improvisation als kammermusikalischen und damit fein gesponnenen Dialog verstehen. So einer ist der amerikanische Gitarrist Joe Morris, der bislang und am liebsten seine labyrinthischen, aber luftigen Erkundungen mit Joe und Mat Manen, mit Peter Kowald und Joe McPhee angegangen ist. Auf seiner Wunschliste ganz oben stand aber auch der Name Barre Phillips. Dieses auch nicht mehr ganz taufrische Exemplar eines bassspielenden Abenteurers. Warum Morris unbedingt einmal mit Phillips zusammenspielen wollte, erläutert er in seinem Booklettext. An den wahren Kern kommt man hingegen nur, wenn man sich die acht Improvisationen zu Gemüte führt, die Morris und Phillips in einem Studio in Connecticut aufzeichneten. Da gab es keine Momente des Abtastens, des Kennenlernens. Vielmehr warfen sich beide mit offenem Visier in die weite Welt des Subversiven, Spontanen, Poetischen und Fantastischen. Alles mit leichter Hand und filigranen Fingern zelebriert. Und zudem aufgeladen mit einer technischen Komplexität, die so verblüfft, wie sie ständig neue, noch nie gehörte Klangfarben generiert. Diese Tonzeichen – und das macht vielleicht dieses Duo so fulminant und einzigartig scheinen einem dabei stets vertraut, weil sie eine Intensität widerspiegeln, die nicht einfach nur für guten Jazz steht. Sie steht für große Musik.
www.joe-morris.com
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