Casiotone For The PainfullyAlone – Advance Base Battery Life

Das Erwachen eines Pop-Prinzen: die gesammelten 7-Inches und Split-Singles von Owen Ashworth. Nein, ADVANCE BASE BATTERY LIFE ist noch nicht das „neue“ Casiotone-Album, das wird VS. CHOREN heißen und dann endlich im April erscheinen. ADVANCE BASE BATTE-RY LIFE ist aber dennoch so gut wie ein neues Album von Owen Ashworth, und das im doppelten Sinne. Nur zwei von den 15 hier versammelten Tracks sind bisher auf CD erschienen, der Rest stammt von Kleinauflagen-7-Inches und Split-Singles zwischen den Jahren 2004 und 2007, die nur einem Haufen von Casiotone-Addicts zu Ohren gekommen sind. In dieser Zusammenstellung kumulieren sie zu einem Kunstwerk in eigenem Recht, das für sich den Sticker „lost album“ reklamieren könnte. Nach dem reichlich ausformulierten Kammerpopwerk ETIQUETTE erinnert der Amerikaner noch einmal an die Tage des Schepperns und Schnarrens, an die hoch dosierten Keyboard-Albträume, mit denen er seine gefährlichen Kurzgeschichten in die Welt schickte. Wir hören einem Pop-Prinzen beim Erwachen zu. Ein richtiger Hit ist die Zusammenarbeit mit Nick Krgovich (P:ano, No Kids) im eröffnenden Song „Old Panda Days“. Am deutlichsten zeigen vielleicht die Coverversionen, zu welchen Bärentaten Casiotone For The Painfully Alone in der Lage ist. Owen Ashworth zersägt den stumpfen Springsteen-Rocker „Born In The U.S.A.“ und erhält handlichen Synthiemüll, noch besser gefällt seine Version von Paul Simons „Graceland“, aus dem Ethno-Pop-Kuschclmonster ist eine vollkommen unpeinliche Spätmesse für die Kirche der Romantiker geworden. Amen.

VÖ: 10.2.

www.tomlab.de