Christoph Geisseihart :: The Who – Maximum Rock: Die Geschichte der verrücktesten Rockband der Welt (Band eins)
Die erste ernst zu nehmende Who-Biografie in deutscher Sprache war das lobenswerte Ansinnen, mit enormem Enthusiasmus für deren Werk und Lust auf umfassende Recherche. Des Autors Ehrgeiz, nebenbei das weltweit umfangreichste Werk überdie Band zu verfassen, ist das größte Manko seiner (Fleiß-)Arbeit. Band eins bringt es bereits auf Telefonbuchformat, obwohl er nur bis 1971 reicht. Da ist viel Platz für Kleinbis Nichtigkeiten und ausschweifende, teilweise zweifelhafte Interpretation von Musik, Texten, aber auch Techniken u.a. Das Hauptanliegen, einen (lesbaren!) Überblick über Karriere, Schaffen und Wirkung der Gruppe zu liefern, gerät dabei schnell aus dem Blick. Um wirklich alles zu schildern, deuten und aufzubereiten, jeden Atemzug zu chronologisieren, kommentieren und evaluieren, den Townshend. Daltrey, Entwistle, Moon, Jones kCo. jemals vor Zeugen getan haben, dafür gibt es heutzutage ein Internet. Punkt zwei ist die Sprache (man beachte Titel und Untertitel!): Von dem selbstlobtriefenden Vorwort mal ganz abgesehen, kommen viele Formulierungen arg schwülstig daher, hagelt es Stilblüten, Wortfehler, inhaltlich sinnlose Fremdwörter. Der komplette Verzicht auf Bilder der Musiker, etwa mit immer wieder auftretenden, selbst Fans visuell unbekannten Figuren aus dem Bandumfeld, ärgert zusätzlich. Schade um die vertane Chance.
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