„“Screamers“
Eine ungewöhnliche Mischung, die Screamers zu bieten hat: Konzertaufnahmen von System Of A Down sind hineingeschnitten in Bilder- und Zeitzeugenberichte über die grauenhaften Ereignisse rund um den Genozid an den Armeniern in der Türkei Anfang des letzten Jahrhunderts. Regisseurin Carla Carapedian will mit ihrem 2006 entstandenen Film die damaligen, von türkischen Nationalisten noch heute bestrittenen Verbrechen in Erinnerung rufen. Das ist im positiven Sinne anstrengend, wenn sie wiederholt die Fotos von ermordeten Menschen zeigt, Bilder von zerstörten Orten neben die Erinnerungen von Zeitzeugen setzt, die schreckliche Dinge beschreiben. Dazwischen kommen die Bandmitglieder von System Of A Down zu Wort, deren Vorfahren die Gräueltaten selbst erlebt haben. Das Problem: Die Live-Aufnahmen, die Bilder von ausgelassenen Konzertbesuchern und Fans, die ihre Helden feiern, passen nicht so recht zum ernsten Thema der Dokumentation. Durch die Einbeziehung der Live-Sequenzen und des Behind-The-Scenes-Materials wird die Botschaft des Films eher trivialisiert. Seltsam auch die deutschen Untertitel, denn nicht nur Interviews und Kommentare wurden übersetzt, sondern auch die teils kryptischen Texte der Band. Berührendes Thema, unglücklich umgesetzt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Screamers_ (2006)
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