Threatmantics – Upbeat Love

Ja, Sie hören richtig: Es gibt noch Wachstum in der Branche Pop. Die Threatmantics könnten sehr gut erzählen, wie aus ihrem Demo eine EP wurde, aus der EP ein Minialbum und wie sich dieses-schwuppdiwupp -auch noch in einen Longplayer verwandelte. Denn aus dem Geist des Schwuppdiwupp ist Upbeat Love gebaut, das Debütalbum von zwei Walisern und einer Engländerin, das freundlicherweise so ziemlich keine der Vorgaben erfüllt, die Bruder Britpop zurzeit verlangt. Die acht Songs (Spielzeit 31 Minuten) klingen wie hingeschmissen und liegen gelassen, schmutzige Rock’n’Roll-Stückchen, die es mit den schönsten Gewalttaten von Times New Viking aufnehmen können und mit uns Achterbahn fahren, bis wir vor Schreckens-Freude grinsen. Von zentraler Bedeutung für den Sound der Threatmantics ist die Tatsache, dass der Leadgitarrist eine Viola spielt und diese unablässig im Bauch der Songs rührt und kratzt. Das ist das Comeback des Hardcore-Folk, wenn man so will. Das wäre alles nur die halbe Aufregung wert, wenn Heddwyn, Huw und Ceri sich nicht konsequent um den Verstand jubilieren würden („Don’t Care“, „Big Man“, „Get Outta Town“). Die Threatmantics verwandeln jeden Polter- und Stolperblues in einen Ohrwurm-und sie singen auch noch auf Walisisch, hin und wieder jedenfalls.

www.threatmantics.com