Frida Hyvönen – Silence Is Wild

Stille Wasser sind schmutzig. Und nichts ist gefährlicher als Stille. Siehe Frida Hyvönen: Die 3i-jährige Schwedin mit Wohnsitz Stockholm gibt auf ihrem zweiten Album den Wolf im Schafspelz. Auf dem Cover ist sie zu sehen, wie sie in einem Leopardenkleid mit einem Pferd schmust. Die Musik pendelt zwischen melodramatischem Piano-Pop, jazzigen Lounge-Klängen, kantigem Boogie Woogie und fragilem Sicko-Blues. Das erinnert an Tori Arnos, Fiona Apple, aber auch an John Cale. Wobei das nur eine Seite der Singer/Songwriterin ist. Was sie da mit rauchiger Nico-Stimme von sich gibt, ist von einem ganz anderen Kaliber. So schwärmt sie im Opener“Dirty Dancing“für kitschige 8oer-Jahre-Filme und schmutzige Schornsteinfeger, preist in „My Cousin“ ihr Single-Dasein, berichtet in „December“ über ihre Abtreibung und gesteht in „Sic Transit Gloria“:“I’m excetlent in bed.“ Bekenntnisse, die sie wie beiläufig einstreut und die man nur wahrnimmt, wenn man sich nicht von der dichten Instrumentierung aus Klavier, Streichern und Glockenspiel ablenken lässt. Frida Hyvönen liebt es, den Hörer in Geborgenheit zu wiegen und dann mit kleinen, fiesen Madelstichen zu kitzeln.“Scandinavian Blonde“ist ein Lobgesang auf die Sexsüchtige nordische Blondine. Was ein verzerrtes Bild ergibt, viele Fragezeichen aufwirft, aber das Ganze auch erst richtig spannend macht.

www.fndahyvonen.com