The Dresden Soul Symphony

Es klingt harmlos: Vier Vertreter des zeitgenössischen R’n’B-die deutsche Sängerin Joy Denalane sowie die US-Stars Bilal, Dwele und Missy-Elliott-Küken Tweet- und eine Live-Band treffen auf das MDR Sinfonie Orchester. Sieht man sich allerdings die Behind-the-Scenes-Doku auf der DVD THE Dresden soul symphony an. fühlt man sich zwischen die Fronten eines kulturellen Kriegsschauplatzes versetzt. Auf der einen Seite die wilden Jungs von der Band, auf der anderen das unter der Leitung von Dirigent Jun Märkl disziplinierte 130-köpfige Orchester. Das Resultat kann sich durchaus hören lassen, wenn man, sagen wir, Honig mit einer dicken Extraschicht Nutella und ein wenig Zucker obendrauf mag. 22 Soul-Klassiker wie „Let’s Stay Together“ von Al Green oder „I Got A Woman“ von Ray Charles werden von vier wirklich grandiosen Soul-Stimmen neu interpretiert. Wirklich aufregend ist das aber leider nicht. Um beim Nahrungsmittelvergleich zu bleiben: „Es ist wie das erste Mal Orangensaft trinken“, meint Bilal in Bezug auf die für ihn aufregenden Aufnahmen mit einem Orchester. Schmeckt gut, wird dann aber rasch gewöhnlich. Dafür gibt es ein nützliches DVD-Extra: Ein Konzert-Kommentar liefert detaillierte Klugscheißer-Anekdoten zu den einzelnen Songs. >» www.fourmusic.com