Jay Reatard – Matador Singles 08

Als Punkrock noch Powerpop war, oder umgekehrt. Wenn diese 13 Songs 1978 erschienen wären, hätten Johnny Moped sie aufgenommen, The Boys oder The Buzzcocks. 30 Jahre später sorgt der Punkrockpowerpop eines großen Jungen mit Ähnlichkeit zum jungen Angus Young für Herzrasen; Jay Reatard wird gerade in den dafür zuständigen Medien zum König des US-Punk gekürt. Das ist deshalb lustig, weil er(u,a. mit den Bands Reatards und Lost Sounds) seit zehn Jahren als Garagen-Rocker unterwegs ist und nur in der örtlichen Oblivians-Fangemeinde in Memphis, Tennessee, größeres Aufsehen erregte. Bislang konnte man sich hierzulande seinen Jay Reatard auch nur als Blogrockstarschnitt zusammensetzen, Bild für Bild, Track für Track. Oder zu den 10.000 zählen, die den Server des Matador-Labels zum Absturz brachten, beim Versuch, mit zittrigen Fingern eine der limitierten 7-lnch-Singles zu bestellen, die jetzt erstmals auf einem Album zusammengefasst worden sind. Ist natürlich nur die halbe Punk-Herrlichkeit. Trotzdem, diese Zusammenstellung ist ein Muss für Anhänger der guten Unschuldspunkmusik; Reatard spielt Zweiminüter mit großem Gitarren-Geschepper, Bubblegum zwischen beiden Ohren und cheesy Refrains über doofe Zeitvertreibe und hässliche Tode. Sucht jemand gerade einen neuen Rock-Gott? VÖ: 27.10.

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