Thea Gilmore – Liejacker

Die angenehme Stimme, die Wärme und Harmonie ausstrahlt, täuscht: Die 28-jährige Engländerin ist eine Frau mit Kanten und tiefen emotionalen Abgründen. Sie leidet unter Depressionen, hat sich unlängst von ihrem Label und ihrer Managerin getrennt und betreibt auf LIEJACKER nicht nur gezielte Selbsttherapie, sie schießt auch spitze Pfeile auf kompromissfreudige Kollegen und dekadente Plattenbosse, denen sie in „Roll On“ Größenwahn und Maßlosigkeit vorwirft. Alles zu sphärischem Retro-Rock,der Amy Winehouse und Mark Ronson vor Neid erblassen lassen dürfte. Wobei das aber die Ausnahme von der musikalischen Regel ist. Denn ansonsten intoniert Thea Gilmore gefühlvollen Akustik-Folk, flirtet mit Country und mittelalterlichen Klängen und setzt auf Gitarre, Klavier und Streicher. Altmodisch, puristisch und doch charmant. Was insbesondere für das knarzige Cover von „You Spin Me Around“ (Dead Or Alive) und die Gastauftritte von Joan Baez(„The Lower Road“)und Zutons-Chef Dave McCabe („Old Soul“) gilt.

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