The Acorn – Glory, Hope, Mountain

Das Internet bestätigt das, was man sich vorher schon gedacht hatte. Auf den meisten Fotos, die sich von dieser Band finden, tragen mindestens zwei der Musiker eine solide Gesichtstapete. Zu den Bärten werden gerne karierte Hemden kombiniert, und auch die Bartlosen passen prima ins Klischeebild: bevorzugt getragen werden auch nachlässig geknöpfte Strickjacken.The Acorn kommen aus Ottawa, Provinz Ontario, in Kanada-aber selbst ihre Herkunft kann nicht verhindern, dass man sie ohne Frage zu den Musikern des „New Weird America“ zählen wird. Warum auch nicht? Man kann sich ja ohne Weiteres mit den grandiosen Fleet Foxes in einer Schublade tummeln, so lange man dort nicht endgelagert wird. Rolf Klausener, der Haupt-Songwriter von The Acorn, singt über Flüsse, Berge, Täler. Öde Landschafts- und Naturlyrik ist das nie, denn die Flüsse, Berge und Taler können überall sein; sie sind, gekonnt umhüllt von Folk, schönen Melodien und psychedelischen Momenten, Metaphern für Sehnsüchteleien. „Hold Your Breath“ ist so eine, „Flood“ eine weitere, bei der The Acorn beinahe so rhythmisch beschwingt zu Werke gehen wie die bartlosen Strickjackenträger von Vampire Weekend. Und wenn man den ganzen Haar-, Bart-, Strickjacken- und Spät- und Neo-Hippie-Diskurs mal beiseitelässt, stehen bei der Band aus Kanada und ihrem zweiten Album glory, hope, Mountain zwei Dinge ganz vorn: prima Songwriting und ausgefeilte Harmonien. Man sollte das genießen. VÖ: 24.10.

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