David Gilmour – Live in Gdansk

Fürs Abschlusskonzert seiner Tournee im Jahr 2006 wählte David Gilmour einen symbolträchtigen Ort: Auf Einladung des ehemaligen polnischen Ministerpräsidenten Lech Watesa fand es auf der Danziger Werft statt. Jenem Schauplatz der Geschichte also, an dem die Gewerkschaft Solidarnosc gegründet wurde und die Demokratiebewegung im Ostblock ihren Anfang nahm. Mit seinen Industriebauten und Kränen bot das Areal die passende Kulisse für die Multimedia-Materialschlacht des Pink-Floyd-Gitarristen, die die Massen mobilisierte: 50.000 Polen begeisterte Gilmour an jenemAbend mit einem gewaltigen Show-Spektakel aus mystischen Klangmalereien, Videoprojektionen auf riesigen Leinwänden und stimmungsvollen Lichtwolken – Progrock-Zirkus der klassischen Spielart, mit enormem technischen Aufwand bombastisch inszeniert. Auf dem Programm standen hauptsächlich Titel des jüngsten Nummer-1-Solowerks oN AN iSLAND, die der Gitarrist und Sänger mit alten Kumpels wie Richard Wright und Phil Manzanera (Roxy Music) in Höchstform vortrug. Richard Wright? Genau. Was unter David Gilmour firmiert, waren in Wirklichkeit halbierte Pink Floyd. Die dann natürlich auch allerlei Floyd-Klassiker zum Besten gaben, die für den Anlass eigens neu orchestriert wurden. So umhüllte etwa das Sinfonieorchester der Baltischen Philharmonie „High Hopes“ und „A Great Day For Freedom“ mit opulenten Streicherklängen. Für Floyd-Fans die derzeit einzige Möglichkeit, Songs der Band in halbwegs neuen Live-Versionen zu hören. Und noch eine Besonderheit gab’s live zu bestaunen: In Stücken wie „Red Sky At Night“ machte der Psychedelia-Pionier David Gilmour auch als Saxophonist eine richtig gute Figur. Der Mitschnitt des Riesen-Events liegt in unterschiedlichen Ausgaben vor. Neben der reinen Audioversion auf zwei CDs gibt’s die hier besprochene mit Bonus-DVD (samt Konzert und Making Of). Des Weiteren ist live in gdansk auch noch als Deluxe-Boxset auf fünf Discs sowie als Vinyl-LP-Edition erhältlich. Da hat der Fan die Qual der Wahl.

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