ZZ Top :: Eliminator – Collectors Edition

Die getunte Version der „little old band front Texas“: Boogie Woogie und  Blues treffen sphärische Synthie-Sounds. Der Stoff, aus dem Album-Klassiker sind!

Was würden sie dafür geben, noch einmal einen solchen Coup zu landen! Denn eliminator vom März 1983 war nicht nur das vielleicht beste Album ihrer40-jährigen Karriere, sondern auch das mit Abstand erfolgreichste. Es verkaufte sich allein in Amerika über zehn Millionen Mal, enthielt nicht weniger als fünf Hits und katapultierte die Texaner in die Welt der Mehrzweckhallen, durch die sie bis heute tingeln. Unablässig wie ein gut geölter Motor, aber auch ohne neue Songs und ohne je wieder an den monumentalen Erfolg dieser Epoche anknüpfen zu können. Denn damals (aus aktueller Sicht unvorstellbar) waren ZZTop Stammgäste bei MTV, lieferten ein cooles Video nach dem anderen ab, hatten ein starkes Image aus Bärten, langbeinigen Models und chrompolierten Oldtimern und nahmen ein Album auf, das 25 Jahre später als Klassiker gilt. Einerseits, weil die Mischung aus staubigem Blues, Boogie Woogie und Hardrock mit sphärischen Synthie-Sounds einfach perfekt ist, aber auch weil die Songs stimmen. Das beginnt schon mit“Gimme All Your Lovin“, „Got Me Under Pressure“ und „Sharp Dressed Man“: Das sind Rock-Hymnen erster Güte, die Traditionelles mit (damals) Modernem kombinieren, knallig und groovig klingen sowie Mainstream mit Herz und Hirn offerieren. Eine rare Kombination. Zumal auch der Rest des Materials absolut hochwertig ist: „I Need You Tonight“ ist eine gefühlvolle Ballade, „Legs“ ein echter Ausziehbuden-Stomper und „Bad Girl“ erstklassiger Hardrock. Nur das Bonusmaterial (für die Backkatalog-Spezis von Rhino sehr ungewöhnlich) ist dürftig. Um nicht zu sagen: eine Frechheit. Nämlich Live-Versionen deri983erUK-Tournee in unterirdischer Bootleg-Qualität. Als ob es kein besseres Material im Band-Fundus gäbe. Und auch die DVD mit TV-Auftritten und Video-Clips wird Sammler-Ansprüchen nur bedingt gerecht-das Material ist hinlänglich bekannt. Da hätte es schon etwas Originelleres sein dürfen.