The Chemicals Brothers – Brotherhood

Man unterschätzt sie gerne, die Herren Tom Rowlands und Ed Simons. Ihre Zeit scheint öfter mal vorbei zu sein, aber dann biegen sie doch wieder mit einem dicken Ding um die Ecke. Man erinnere sich nur an „Galvanize“,den genialen Ethno-Hop-Track, der vor drei Jahren sogar in den Mainstream-Clubs lief. So etwas bekommen ihre Weggenossen aus den 90er-Jahren nicht mehr hin. Leftfield-gibt es nicht mehr. Prodigy gibt es die noch? Underworld – unbedeutend geworden. Zur Zeit sorgen die Meister der Beat-Chemie erneut für Aufregung. „Midnight Madness“ befindet sich im Repertoire großer und impulssetzender DJs und ist die Sommerclubhymne schlechthin. Dieser Erfolg kam für die Plattenfirma der Chemical Brothers so unerwartet, dass sie sich gezwungen sah, die Nummer in letzter Minute auf eine schon länger geplante Greatest-Hits-CD zu nehmen. Deren Anschaffung lohnt sich in der einfachen Variante nur, wenn man das Duo bislang hartnäckig ignoriert hat und plötzlich gezwungen ist, ein paar markante Chemicals-Songs in der Sammlung zu haben (man sollte sich in diesem Fall „It Began In Afrika“ extra besorgen,dieser Brecher fehlt leider in der Zusammenstellung). Fans wird indes nur die Special Edition interessieren, die eine Bonus-CD enthält, auf der sich die zehn ultrararen, bisher nur auf limitiertem Vinyl erhältlichen Titel aus der Reihe „Electronic Battle Weapons“ befinden. Hierbei handelt es sich um Rohfassungen von Titeln, die man auch unter dem Namen „Saturate“ oder eben „Midnight Madness“ kennt. Oder es sind Studiobasteleien für den Clubgebrauch, in denen die Jungs ihre Acid-Vergangenheit und Vorliebe für rockende Beats und strikten Techno ausleben. Dieses Material ist allein deshalb so interessant, weil es einen seltenen Einblick in die Musikerwerkstatt gestattet. Auch für Fans ist brotherhood also wichtig. 4 (einfache Version) 5 (Special Edition)

>» www.thechemicalbrothers.com